Omar - Sing (if you want it)

*Omar
Sing if you want it
Peppermint Jam

Die Queen muss stolz auf ihn sein. Seit den frühen 90ern ist der britische Sänger Omar immer wieder Gesprächsthema unter Kennern und Liebhabern guter Soulmusik. Er hatte seinerzeit mit dem Song „There’s nothing like this“ einen Smashhit der durch Europa fegte. Und dass er auch nach 5 Jahren Album Pause kein One-Hit-Wonder, sondern vielmehr der nächste Stevie ist, beweist seine Rückkehr auf die Internationale Bühne, die er Sing (if you want it) getauft hat.

In Deutschland ist Peppermint Jam aus Hannover verantwortlich für das Album, und hat großzügiger Weise für gleich drei exklusive Bonus Tracks gesorgt, die den anderen Nationen vorenthalten bleiben.

Omar hat zwar 5 Jahre lang kein Album mehr veröffentlicht, war aber in der Zeit weißgott nicht untätig. Er war fester Bestandteil des großartigen und waghalsigen Electric Circus Albums das den Rapper Common zu einem Liebling unter den neugierigen Kritikern gemacht hat. Nach dieser Zusammenarbeit war es für Omar wichtig mehr Funk und Bass in seine Musik einfließen zu lassen.

Und so ist Sing (if you want it) ein Funk getränktes Neo-Soul Meisterwerk mit zahlreichen hochkarätigen Gastauftritten geworden. Da wären Funkbretter wie ‚Kiss it Right’, ‚Your Mess’ und ‚Stylin’ feat. Angie Stone. Allesamt mit satten Drums und feinsten Keyboard-Kunststückchen ausgestattet. Man hört überall auf dem Album was für ein genialer Keyboarder Omar ist. Aber nicht nur Keyboards dürfen auf diesem Album brillieren. Es kommen auch fette Bläsersätze und sogar ein Streicherquartett mehrmals zum Einsatz.

Die Vielseitigkeit auf diesem Album ist wirklich bestechend. Mit ‚Be a Man’ und‚Get it together’ finden sich auch zwei feine Latin Soul Stücke auf der Platte, wobei besonders ‚Be a man’ an die Latin Ausflüge des großen Stevie Wonders erinnern. Der ist offenbar selber ein großer Omar Fan, wie man auf dem Stück ‚Feeling You’ hören kann, dass die beiden Künstler zusammen geschrieben und aufgenommen haben.

Omar ist mit einer sehr eigenen Stimme und dem Talent zu einprägsamen Gesangsmelodien gesegnet, die gerade auf den Tracks im mittleren Tempo sehr schön zur Geltung kommen. ‚I Want It’ und ‚All for me’ mit Angie Stone wären da besonders hervor zu heben.

Aber das Spektrum des Albums reicht sogar noch weiter. ‚Ghana Emotion’ ist ein Afro-Cuban Funk Song erster Güte, bei dem afrikanische Hi-Life Musik auf Latingrooves und
Bläsersätze tief aus dem schwarzen Kontinent trifft. Und dann findet der Zuhörer noch zwei HipHop Soul Stücke auf dem Album, das trotz dieser vielen Facetten doch ein sehr gelungenes Gesamtwerk ist. Mit Estelle und Common sehen die HipHop Fans zwei große Namen auf der Tracklist funkeln, die mich dann in Aktion aber nicht ganz überzeugen können. Aber das schadet der Platte keineswegs, denn auch die HipHop Features passen gut in den Sound des Albums, der gekonnt Live Instrumente, Gesang und Samples verbindet. Und trotz all der Kunstfertigkeit und den Tricks die aus dem Ärmel gezaubert werden, sind es doch in erster Linie starke Songs die diese Platte prägen. Besonders die live Version des Klassikers ‚There’s nothing like this’ ist ein Goldstück, das man von Peppermint Jam geschenkt bekomt.

Omar – Sing (if you want it)
Tracklist:

1. Lift Off
2. Sing (if you want it)
3. Be A Man featuring JC Bentley
4. Kiss It Right
5. Get It Together
6. Your Mess
7. All For Me featuring Angie Stone
8. It's So
9. Gimme Sum featuring Common, Rodney P & Ashman
10. Feeling You featuring Stevie Wonder
11. Lay It Down featuring Estelle
12. I Want It
13. Stylin' featuring Angie Stone
14. Ghana emotion
15. Gimme sum featuring Common (vocal version)*
16. There's nothing like this (live version)*
17. Stylin' featuring Angie Stone (VD3's retro funk remix)*

Jazzket | Mittwoch, 27. September|