Olski presents More MPM Sound

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More MPM Sound
Melting Pot Music / Grooveattack


Melting Pot Music ist das Lieblingslabel aller Funk Nerds mit HipHop Attitüde und ausgeprägtem Tanzbein. Und da gerade Nerds auf Fantastisches in Fortsetzung stehen, legt Olski mit dem zweiten Teil der Labelshow im Compilation Format nach. Das Sequel der grandiosen „This is Melting Pot Music“ nennt sich „More MPM Sound“ und erfüllt die Rolle des zweiten Teils so blendend, dass man sich schon jetzt den dritten Teil einer MPM Trilogie herbeisehnt.

Den Anfang macht das Trio Break Out aus Hannover mit einem Live Remake des B-Boy Meilensteins Planet Rock von Afrika Bambataa. Ihre Version des Klassikers ist so etwas wie eine Rückführung. Aus Kraftwerk wurde eine B-Boy Hymne und einer Anfangspunkte der HipHop Kultur, aus dem wiederum ein neuer deutscher Funk Klassiker wird. Aber viel mehr Freude als die Musiktheoretiker werden an diesem Track die tanzwütigen Menschen haben. Bläser ersetzen die Synthies und die programmierten Drums (sagt man) rasen jenseits von Gut und Böse durch die Breaks. Dieser Song wird sicherlich auf dem nächsten Battle Of The Year zur Geltung kommen.

Danach wird der Hörer auch direkt in die erste formidable Sample Collage geworfen, die diese Compilation so auszeichnen. Nicht nur bei ‚DJ Day’ „gone bad“ wird Funk mit HipHop Mitteln erschaffen, sondern auch im weiteren Verlauf wird deutlich, wie bei Melting Pot Music die Grenzen zwischen HipHop und Funk verschwimmen, wenn klassische HipHop Samples und Drummachines zu Rate gezogen werden, um einige der besten Veröffentlichungen die heutiger Funk zu bieten hat, auf die Platte zu zaubern.

Dementsprechend fällt auch der einzige Rapsong nicht aus dem Rahmen, den DJ Adlib und MED beisteuern. Für alle die noch etwas lernen wollen, läuft das Sample am Anfang und Ende des Tracks in voller Pracht, bevor es zerlegt und von MED in herrlicher Weise geripped wird. Obwohl sich DJ Adlib und Olski schon Jahre kennen, brauchte es erst Myspace, bis sich die Bekanntschaft auch zu einer musikalischen Zusammenarbeit entwickelte.

Neben den Samplekünstlern DJ Day, A-Ko, Upskiboo, Le Scratchfunk und Hawkeye reihen sich großartige Funkbands aus allen Teilen der Welt wie Phobos Peepl, The Soul Scapes und Lefties Soul Connection auf dieser Compilation.

Und wie schon beim ersten Teil ist das MPM Spektrum so breit gefächert, dass sich fast alle Geschmacksrichtungen des Funk wieder finden. Beachtlich ist dieses Mal Kutiman aus Israel, der mit „No Groove Where I Come From“das erste Afro-Beat Stück in meiner Sammlung liefert. Dabei besticht aber nicht nur der Raritätenwert, sondern die Qualität des Ein-Mann-Band Stückes.

Für die Blaxploitation Liebhaber gibt es von der mysteriösen Band Imperial Breed, die, so viel können wir verraten, aus dem HamburgFunk Umfeld stammt, das persekutionsdeliriöse „On The Run“.

‚The Soul Scapes’ liefern mit „Soul Summer“ eine Hommage an David Axlrod ab, inklusive dem typischen Drumsound und charismatischen Basslauf. In einem ähnlichen Tempo schwelgt das geniale „Meet Me At The Roosevelt“ von Hawkeye dahin, dass sich durch das ein oder andere legendäre Sample der HipHop Geschichte grooved, und das vielleicht schönste Stück auf der Platte ist, auch wenn DJ Hype & Mark Dunloop mit „The Mexican“ in der Radio Version von Sara Bourgeois und Lefties Soul Connection mit „Organ Donor“ die Hits der Labelshow haben.

Was alle Tracks gemeinsam haben ist die Liebe zum Detail, die sich in den unzähligen Breaks, B-Parts und Strophen wieder findet. Melting Pot Music sorgt für zeitgemäßen Funk im Jahre 2006, der knistert wie alte Sammlerstücke und Klassiker aus den tiefsten Plattenkisten. Wer alten, dreckigen Funk mag, wird More MPM Sound lieben.

Tracklist:
01. Breakout - Planet Rock
02. DJ Day - Gone Bad
03. DJ Adlib feat. MED - Everyday
04. The Phobos Peepl - Bike Ryder
05. Kutiman - No Groove Where I Come From
06. Imperial Breed - On The Run
07. Devil McDoom - Watching Sleazy UFOs Passing By*
08. The Soul Scapes - Summer Soul*
09. A-ko - Chicago
10. Le Scratchfunk - The Go Off!!
11. Lefties Soul Connection - Organ Donor (Hawkeye Hyphy Edit)*
12. Hawkeye - Meet Me At The Roosvelt*
13. Marc Hype & Jim Dunloop - The Mexican feat. Sara Bourgeois (Radio Version)*
14. DJ Day - Lovebug
15. Upskiboo - Search Song

Jazzket | Dienstag, 14. November|   Diskussion (0)