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Common - Finding Forever |
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ommon
„Finding Forever“
Gut zwei Jahre sind ins Land gezogen, seit Common uns zuletzt mit einem Album beglückt hat. “Be” stieg damals auf Platz 2 der amerikanischen Albencharts ein. Um es kurz zu machen: Never change a winning team!
Kanye und Common sind der Rezeptur des Vorgängers größtenteils treu geblieben, leider auch was die verschwindend geringe Anzahl an Dilla-Produktionen auf dem Album anbelangt.
Das Intro reißt den Hörer sofort in die Stimmung des Albums. Die man sich, wie schon einleitend gesagt, vom Prequel ausgeliehen hat. Im direkten Duell stinkt es zwar gegen sein Gegenstück ab, aber dafür werden sich Freunde des Samplings an die J. Lo Single „I'm glad“ erinnert fühlen... Sinnigerweise geht’s direkt weiter mit „Start the Show“. Mag man als kick-off versuchen, allerdings ist hier schon die erste Schwäche des Albums zu verorten. Insbesondere ist das Ye's Präsenz in der Hook zu verdanken, die wohl auf das P. Diddy Syndrom zurückzuführen ist. Abseits der nervtötenden Hook ein guter Track. Spätestens vor dem nächsten Track muss erwähnt werden, dass im Vorfeld Promo gemacht wurde, indem man darauf verwies, dass Herr West versuchen würde eine beatmäßige Hommage an Herrn James Yancey abzuliefern. The People, eines meiner persönlichen Highlights des Jahres, schafft genau dies. Dwele bereichert den Track noch mit seiner jedem hinlänglich bekannten Stimme. The People macht Mut fürs restliche Hören. Auch der nächste Track bringt gesangliche Unterstützung mit und zwar in Form von Lily Allen und verdammt nochmal dieser Track ist nicht umsonst die nächste Single. Alle halten es unten, wenn ihr wisst, was ich meine. „I want you“ macht circa da weiter, wo die meisten Common Tracks mit Frauenbezug auch schon mal angefangen haben. Der Hörer zeigt sich aber erleichtert über den ersten musikalischen Ausbruch. Will.I.Am bestätigt seine Form von früheren Releases. Leider erwartet uns kurz darauf wieder eine Ausprägung des Diddy Syndroms. Ye alleine macht irgendwie mehr Spaß, als wenn er sich auf einem Track mit Com versucht. Die Hi-Hats verderben einem auch schnell den letzten Spaß. Ausfall Nummer 2! Bei „The Game“ herrscht ein Bürgerkrieg in mir. Dreckige Soundästhetik hin oder her, irgendwie hat Kanye hier ein wenig übertrieben, insbesondere wenn man bedenkt, wie clean „So far to go“ auf dem Album gemixt wurde. Auch Premos Cuts machen da nicht den großen Unterschied, sondern allein Commons Qualitäten retten den Track. Doch es folgt die Entschädigung schlechthin: „U, black maybe“! Bilal mit Vocals und ein Kanye (Beat) und Common in Höchstform. Definitiv der Anspieltipp des Albums! Wer sich nicht spontan in den Track verguckt, gehört auf Fler Mixtape strafversetzt. Anschließend der vielfach mystifizierte Dilla-Track auf dem Album... Überraschung: Eine andere Version von „So far to go“. Clean gemixt und anderer Text. Wahrscheinlich war die Version von „The Shining“ zu kinky für einnen so großen Release. Es stellt sich trotzdem das kalte Kotzen ein, wenn man sich den eigentlichen Track im Vergleich anhört. Das bricht einem förmlich das Herz... Nicht so „Break my heart“, denn hier geht einem wieder ein Lächeln auf, wenn man sich die Parts mal genau zu Gemüte führt. Weil große Alben kurz sind, markiert die Nummer 11 schon das vorletzte Kapitel des Album. Nicht, dass wir uns hier missverstehen. Noch steht nicht fest, ob dies ein großes Album ist und auch wenn „Misunderstood“ so klingt, es ist kein Kanye Beat. Stattdessen ist das Devo Springsteen, der aber schon länger mit Ye arbeitet und das färbt scheinbar ab. Unspektakulärer aber respektabler Track. Womit wir uns dem Ende nähern. Wie bei „Be“ erhalten wir mit dem Rausschmeißer nochmal eine Portion Wohlfühlmusik. Dies wäre in der internen Wertung sicherlich einer der 4 besten Tracks des Albums!
Fassen wir also zusammen:
Wir haben einen Ye, der versuchen wollte Dilla und Dillas Einfluss auf Commons Entwicklung gerecht zu werden, was streckenweise mehr als nur passabel gelingt, einen leider entstellten Brenner von „The Shining“, einen Standardbeat von Will.I.Am und Kanye's Anhängsel Devo mit nem Klon seines Herrchens. Da hätte mehr gehen können. Andererseits finden sich auf einigen Tracks auch namhafte Instrumentalisten unser Zeit mit ein wie James Poyser, Omar Edwards und Karriem Riggins, was den Wert des Albums nur steigern kann. Insgesamt vermag „Finding Forever“ es nicht an seinen Vorgänger heranzureichen. Allerdings wissen wir ja, dass Erfolg Recht gibt und da das Album gerade auf Platz 1 der US-Charts eingestiegen ist, muss das ein Irrtum des Rezensenten sein. Common präsentiert sich gewohnt souverän, auch wenn schon vielerorts Stimmen laut wurden, die sagen, dass das Album ein Beweis dafür sei, dass Lonnie Rashid Lynn, Jr. nicht mehr so hungrig sei. Who cares! Das Album schafft es in fast jedem Moment, den Hörer mitzunehmen und aus dem Alltag herauszulösen. Was will man mehr von einem Tonträger?
7,5 von 10
def dave | Samstag, 18. August|
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