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10 Years, Who Cares? - Sonar Kollektiv |
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*Diverse - 10 Years Who Cares
Sonar Kollektiv
Typisch für einen 10. Geburtstag ist ja eigentlich eher Topfschlagen oder Blindekuh spielen. Und das Sonar Kollektiv ist ein eher familiäres Label, trotzdem wird hier nicht blind mit einem Kochlöffel durch die Gegend geschlagen, sondern eine würdige Compilation veröffentlicht. Das schöne Stück aktuelle Musikgeschichte, blickt zurück auf einige der schönsten Veröffentlichungen des Jazzanova Labels aus Berlin.
Dabei besticht besonders die erste, für den Heimgebrauch bestimmte CD, die sich tief durch den vielseitigen Katalog von SK gräbt. Und die Stärke dieses Kataloges ist die Mischung aus grandiosen Produzenten intelligenter Dancefloor Musik mit Groove und Songwritern, die auch mal die Akkustik Gitarre aus dem Schrank holen. So vereint die erste CD die Neuseeland Sensation Fat Freddys Drop, die mit zwei Titeln vertreten sind, und Beatfrickler wie Dimlite, DaftPunk-Homie Outlines oder die Herren Jazzanova persönlich.
Auf der zweiten gemixten CD geht es dann mit Four to the Floor Beats in Richtung Club, wobei für mich der Mix eher auf die Sitzlandschaft eines nächtlichen Etablissements zielt. Das ist nicht schlecht, kommt aber nicht an die Klasse der ersten ungemixten CD heran.
Meine Persönlichen Highlights sind die Tracks, die mehr auf den Groove setzen, als auf den Tanzboden zu schielen. „Ras – Beat de la Romantique“ oder Dimlites grandioses „Back to the Universe“ sind eine Freude für alle Beatheads. Aber auch der kleine Hit von Outlines „Just a lil lovin’“ ist eines dieser Groove-Wunderwerke die gerne mal einen kleinen Tempowechsel einbauen und die HipHop Sample Ästhetik auf den eher elektronischen Sound übertragen. Wer Jazzanovas „Let your Heart be free“ noch nicht kennt, sollte schnell bei seinem Plattenhändler für Abhilfe sorgen. Auf der zweiten CD findet sich das Meisterstück von Slope namens „Komputa Groove“ bei dem er zusammen mit Capitol A meinen persönlichen Favoriten der Compilation abliefert, den ich zuvor noch nicht kannte.
Aber auch die ruhigen Stücke wie „I’m not here“ von Soul Quality Quartett, welches eher in der Bossa Nova Ecke als im Nachtclub zu Hause ist, können vollends überzeugen.
Die Compilation ist eine sehr gelungene Rückschau, auf der auch die älteren Tracks noch immer zeitgemäß wirken, was die Qualitäten des Sonar Kollektivs deutlich unterstreicht. Wer sich noch nicht so gut im Labelkosmos auskennt, hat mit dieser Compilation einen wunderschönen Einstieg, und kann ein paar Bildungslücken schließen, um den nächsten 10 Jahren besser zu folgen.
Jazzket | Dienstag, 31. Juli|
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