08.07.05 Before Vadim and Yarah Bravo

Es stand in gelber Kreideschrift auf den Gehwegplatten vor dem Mandalay: 120 Minutes, Karolinstraße 21, Crash down. Was so anrüchig nach Hinterhof-Sado-Maso-Spielchen von Skatern klingt, entpuppte sich als gewiefte Marketingstrategie für ein Partykonzept: Geh um 20.53 hin oder du verpasst was, sucker!
Das letzte Mal rückten die Bullen an, um die Party nach 118 Minutes zu beenden. Dieses Mal durften Schaulustige einer entarteten Aggressionstherapie beiwohnen und obendrein noch Blümchen auf dem Podium am Gogo-Zappeln zuschauen. Ach ja, sie nennt sich jetzt Jasmin Wagner. War früher trotzdem Gogo-Girl und war neben der Crash-down-Band die perfekte Besetzung für den Abend. In dem Schuppen für Vorschul-Randalisten breitete sich schnell der Füllstoff von diversen Sofas und Stühlen aus. Einziges Manko: Zum Pogo gabs beim Möbelzerlegen kein Platz mehr und es gab zu wenig Möbel – man hätte am Eingang Nummernzettel verteilen müssen. Ein Einweiser in einem roten Sakko hätte dann dem Besucher sein eigens für ihn reservierten Kleiderschrank zukommen lassen. Das Mieten einer Feueraxt würde natürlich zusätzlich kosten. Kick it like Beckham and do it like the Beasty Boys in Hamburg: Einfach mal ne Wand zertrümmern, wenn der Weg über den Hotelflur zu lang wird. Um es kurz zu machen: Wir brauchen mehr Ausbildungszentren für den Berufszweig der Bambulisten. Wir müssen die von der Politik geforderten elitären Kräfte den nötigen Spitzenbildungsplatz zukommen lassen. Und dafür zahle ich auch Studiengebühren in Form von Astra. Frage: Darf Blümchens „Boom, Boom, Boomerang“ nun auch auf Demos gespielt werden?
Aber tanzen sollte sie, während die Steine fliegen! Nach exakt 120 Minutes verließ ich auch wieder die Party, um auf die nächste Kuriosität zu stoßen: 20 zappelnde Menschen vor dem Thier auf dem Galao-Strich. Ausgestattet mit Funk-Kopfhörern. Ich meine Funk im Sinne von Datenübertragung. Aber wer weiß, vielleicht schickte der DJ auch den ein oder anderen Funk-Song über das Funknetz. Ich traute mich nicht, einem Roboter die Kopfhörer zu entreißen, um mich zu vergewissern – er hätte wahrscheinlich wie ein Duracel-Hase ohne Duracel getrommelt. Aber irgendwie waren die 20 humanen Tanzroboter lustiger als Duracel-Hasen. Kann man die mieten?

Zwei Anmerkungen: Warum steht Yarah Barvo in der Überschrift? O-Ton meines DJ-Mitbewohners „Die ist so sweet, ey, ich war platt!“
Warum gibt’s Terror? Weil die Medien auf allen Kanälen sich permanent auskotzen, bis der letzte Rezipient den Flyer der Arschlöcher gesehen hat.

Posted by Namjo




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Posted by: JimmiXzSqc at 30.07.17 14:54