27.08.06

Coming Up Next

Demnächst in einem Theater in ihrer Nähe NNEKA & Band
Am Mittwoch den 30.08. geht es weiter mit der Konzertreihe auf Kampnagel. NNEKA ist eines der Festival Highlights und wird bei diesem Auftritt ein spezielles Set abliefern, das verstärkte Afrikanische Einflüße zeigt und so bisher noch nicht zu sehen war.

Betreff: Festival Diät

Da bucht man für ein Festival so leckere Gruppen und kommt selber nicht zum essen. Die Freundin freut’s, denn die Wampe zergeht. Und irgendwas ist immer.
Der Auftakt recht gelungen, erfordert das eingrooven des gesamten Teams, und wenn aus gerechnet beim grooven der Bassmann nicht vor Ort ist, kann man schon mal in Stress geraten.
Nosliw gehört ein ganz besonderes Lob, nicht nur der Hallenrekord ist sein, sondern auch seine Umgänglichkeit ist rekordverdächtig. Ich würde sogar Geld bezahlen, um sein Tourbegleiter zu werden. Einer der freundlichsten Menschen die ich jemals in der Musikbranche getroffen habe. Verdienter Weise hat er auch das Tischtennis Turnier im Backstage gewonnen. Wie war das also noch gleich mit der Deepness, verehrter Zottelkopp vor der Roten Flora?
Wer demnächst eine richtig aufwendige CD sein eigen nennen will, der muss sich noch ein paar Wochen auf das Erscheinen des Lychee Lassi Albums freuen. Hologrammhülle und Poster Booklet erlauben eine professionelle Anhimmelung dieser wundervollen Band, die mit ihrem Auftritt sehr an eine Kraftwerk Performance erinnert haben.
Dank auch an das spontan Kamerateam bestehend aus Brumsen, Chris (kennt man hier nicht), Alen und seinem anonymen Kameramann. Ebenfalls Dank an Falk für die Kamera. Innerhalb von zwei Stunden war alles bereitet für einen hoffentlich DVD reifen Konzertmitschnitt. Chris war sogar über 24 Stunden auf den Beinen und kam frisch aus Bayern eingeflogen.

Und bei so einem Stress ist es kein Wunder, dass man übers Wochenende zwei, drei Kilo abnimmt, aber dafür gibt es ja die Eppondorf Connection, die am Montagabend eine fantastische Bolognese zaubert. Danke Metronomic-Funk-Family. If everybody just gets 5 People involved we have 24! That will make for a great party! Or a small riot! No regrets - no insurance!

Posted by Jazzket at 17:43

20.08.06

Fly Robin Fly REMIX

Wer Werbung macht muss leiden. Schon Jesus hat für sein früh-kirchliches Engagement ordentlich leiden müssen. Nicht, dass die Konzerte auf Kampnagel etwas mit Kirche zu tun hätten, aber ich habe mir am Wochenende meinen temporären Spitznamen Jesus wirklich verdienen dürfen.

Eine Drum ‚n’ Bass & Reggae Veranstaltung in der Roten Flora war mein Berg Golgotha, und verwirrte Jugendliche Starrköpfe meine Römer. Ein Mensch einwandfrei durch Dreads als Reggae Hörer zu erkennen, erhält den Kampnagel-Programmflyer (siehe Banner). Nosliw? Ja. Nosliw ist nichts für ihn! Denn - jetzt kommen die ersten Nägel - Nosliw hat angeblich mal in einem Song gesagt, ein anderer Mann sei hässlich, und deswegen chancenlos bei einer Frau. Gesetz dem Fall, es gibt diesen Song, so wäre er wohl auch nicht ganz mein Fall, aber mir ist Nosliw trotzdem der liebste Deutsche Reggae Act der Welt. Aber jetzt ging es ja erst richtig los. Da Nosliw einen anderen Menschen angeblich als hässlich bezeichnet hat, ist er folgerichtig nicht deep! Und Reggae hat deep zu sein, denn sonst ist es Kommerz. Daraus folgen weitere Probleme! Die Schwarzen lachen darüber! Da Lachen ja bekanntlich gesund ist, muss Reggae ungesund sein. Und zumindest hatten wir hier einen kranken Geist. Bei weiteren Nachfragen konnte man feststellen, dass Reggae eigentlich nur nicht aus Deutschland kommen darf. Es machte den Anschein, dass deep und Patois das gleiche sein müssen, denn alle Künstler aus Jamaika sind ja bekanntlich deep, egal wie hirnlos die Texte einiger echter Jamaikaner auch sein mögen. Und so ging es noch ein paar Minuten weiter. Zusammengefasst kann man sagen: Jan Delay kann nix, Schwarze sollten bitte nichts zu lachen haben und er hat selber eine Band die die Welt noch in Deepness stürzen wird.

Und diese Deepness war drei Menschengrüppchen weiter vor der Roten Flora schon in vollem Gange. Drei junge Männer bekommen die Werbeunterlagen in die Hand gedrückt. Zwei der
drei glorreichen Pfennigfuchser zeigen sich durchaus interessiert an dem Programm. Der Dritte fragt: „Und was ist mit Drum & Bass?“ Leider nicht im Angebot. Der Anführer, zu erkennen am Bart, lobt das Programm, vor allem Nosliw. Ein gewisser Mut zur Hässlichkeit war nicht abzustreiten. Eine angeregte Unterhaltung über das Programm entbrennt, die zwei (der Dritte ist auch noch da...) sind nicht nur breit, sondern auch musikalisch gefächert. Der Dritte überrascht mit einem Gesprächsbeitrag: „NNEKA! Fett! Die macht so chhhhiiiilllllll Digger! Chiiiiilllll“ Die einhergehenden Handbewegungen sind nicht nur unbeschreiblich, sondern vermutlich nicht mal mit einer handelsüblichen Kamera abzulichten. Das muss diese Deepness sein. Aber irgendwie hat der Mensch Recht. Nnekas Stimme hat eine unbeschreibliche Wirkung auf die Zuhörer, eine unbeschreibliche Geste ist da vermutlich die gerechteste Aussage.

Was haben wir also gelernt? Die Rote Flora ist ein schöner Platz für bunte Menschen. Nosliw findet vermutlich andere Männer teilweise hässlich und Nneka macht derbe chill. Wie es weiter geht, erfahren neugierige am Mittwoch, wenn Positunes den Auftakt machen.

Posted by Jazzket at 20:23

18.08.06

Schluss mit lustig

Wenn es der hanseatische Anstand nicht anders gebieten würde, müsste man vor Empörung auf die Straße kacken. Großstadtmenschen verlassen sich gern auf das TÜV-Prüfsiegel, weil sie es nicht besser wissen (was sollen sie machen), aber sobald das Fliegengitter vor dem Fenster hängt, kommen die Mücken nachts eben trotzdem rein und brummen uns am Kopf rum. Die lachen sich doch ins Fäustchen. Aus zwei festen Lederlappen hat sich mein Vermieter einen kleinen Turban gebunden und immer wenn ich ihn auf meinen Kopf lege, kommt mir die Sache spanisch vor. Das ist im Prinzip okay, obwohl ich einen recht großen Kopf habe, der dazu noch mit Haaren bedeckt ist - wenn Ihr wisst was ich meine. Alles und Nichts ist eben nur fast dasselbe, was er uns auch dadurch spüren lässt, dass eine nicht genannte Firma von mir 350,- für eine Reparatur haben möchte, die andere sicherlich für fast denselben Preis schwarz machen würden. Aber aber ich ich soll mich ja hier nicht aufregen.

Posted by Polenmaus at 11:44

16.08.06

Das Mutterschiff berichtet live


Eigentlich bräuchte man George Clinton als Nachrichtensprecher für das heutige Update. Doch da Crack ahelluvadrug ist, und auch Bootsy nicht zu haben war, muss der Ulrich Wickert der Gebrauchtwagenhändler selber ran.

Hamburg setzt wieder ein paar Highlights was Funk und Soul in Europa angeht! Für alle Fans großartiger Events gibt es ein ganz besonderes Schmankerl, wie man es in Deutschland vermutlich noch nie erleben durfte. Mit dem Baltic Soul Weekender am Weissenhäuser Strand der vom 23. bis zum 25.März 2007 steigen wird, hat Deutschland seinen ersten echten Weekender, Und wie man es am Strand nicht anders erwarten kann, hat sich das Line-Up gewaschen. Bisher sind so grandiose Namen wie Leroy Hutson, Ann Sexton, Marva Whitney und die Soulounge als Live Acts bestätigt. Aber was wäre ein Weekender ohne DJs. Und warum dann nicht gleich das größte Line Up an Soulspezialisten auffahren, das man bisher sehen konnte? Keb Darge, Henry Storch, Eddie Piller, Mike Thompson, Norman Jay... oder aus Hamburg die Mojo Club Crew, Supergid, Soulciety Crew, Dan D.... nebst weiteren Gästen aus Japan und Mousse T. sind aber auch einige große Namen für den eher elektronischen Floor zu Lesen, die in der Szene einen sehr guten Klang haben. Beispiel: Boris Dlugosch. Allerdings kommt da sogar noch mehr! Ich habe schon ein paar weitere Namen gehört, die ich leider nicht verraten darf. Der Vorverkauf hat vor rund 2 Wochen begonnen! Und bis zum 01.10. gibt es noch Frühbucher Rabatt. All das und noch einiges mehr wird auf der Seite www.baltic-soul.de erklärt und teilweise sogar veranschaulicht!

Und wenn das für Hamburg schon alles wäre, dann wären wir hier nicht bei Funk.

Unsere geliebte Haus und Hof Kapelle Mocambo ist jetzt auch auf Vinyl zu haben! Das ganze ist für Sammler und als Vorgeschmack auf die CD gedacht, aber bereits jetzt in der weltweiten Sammlerszene auf großes Interesse gestoßen, da es sich bei den fünf 45’s nicht nur einfach um Mocambo Sahnestücke geht, sondern auch um UK Deep Funk, der zum ersten mal veröffentlicht wird. Denn Mocambo hat jetzt ein eigenes kleines aber feines Vinyl Label gleichen namens gegründet.

Für den Fan und Sammler heißt das jetzt...

45-1002 :: Delta Rhythm Section
Funkin Fever b/w Whiplash

45-1003 :: Sound Stylistics
Party People b/w Put It In The Pocket

45-1004 :: Mocambo Allstars
Brampton Boogaloo b/w Wind Rose

45-1005 :: Jim Watson / Mocambo Allstars
The Prophet b/w Swamp Strut

45-1006 :: Delta Rhythm Section / Sound Stylistics
The Getaway b/w Back on the Streets

Ein Snippet folgt!

Ab sofort in ausgewählten Läden in der Schanze und im Internet zu erhalten. Die Auflage ist limitiert und weltweit gefragt. Die Plattendealer eures Vertrauens sollten Groove City, Checkout Records, Selekta und Championship Records sein. Oder elektronisch bei Vinylism.de, HipHopVinyl.de oder Tobias Kirmayers Tramprecords.com

Posted by Jazzket at 16:19

08.08.06

Der Segen des Mittelalters aka Multitasking is a b....

Früher gab es vielleicht ein schönes Konzert mit Wein, Weib, Gesang, Dudelsack und Harfe. Heutzutage erstickt man in musikalischen Mengen. Ich habe eine unbearbeitete Reviewliste von gut 10 Alben, die allesamt eine ausführliche Besprechung wert sind. Aber ich habe auch noch ein paar tolle Online Radioshows die sich ebenfalls in die „zu-hören-liste“ drängen.
Egal wie großartig das neue People Under the Stairs Album ist, oder das zweite Dabrye Werk, auch ein fantastisches DJ Exile Album, dass unseren Freunden von WeKnowRap vor Monaten irgendwie in den falschen Hals geraten sein muss, oder eine neue Collection von Alice Russel Remixen, stehen etwas hinten an, wenn das Internet exklusive Tracks von Steve Spacek & Mr. French nebst Neukost von Spacek feat. Common + Raphael Saadiq + Ledisi oder 4Hero & Jack Davey in nur einer schönen Radio Show bietet.
Dann ist da ja auch endlich das erste Bugz in the Attic Album, auf das die Welt einige Jahre warten musste, erschienen und verschönert nun das Hi-Fi Abspielgerät der Wahl. Dann wollen auch noch die Freunde von Kajmere Sounds, dass man gleich 3 Alben genießt, die jetzt endlich in Deutschland erscheinen. Und das alles in einer Zeit, in der gut 15 neue Termine online gestellt werden wollen, die man auch keinesfalls verpassen will. Und dann noch all die schönen Projekte die man so verfolgt, damit sie eines Tages die Terminkalender der Mitmenschen überfüllen.

Das Mittelalter muss eine tolle Zeit gewesen sein.

Obwohl ich vermutlich schwule Stewards an Bord von Linienflügen ziemlich vermissen würde. Diese Kreuzritter der Klischees, die dafür sorgen, dass man bei den Sicherheitshinweisen im Flugzeug tief im Unterbewusstsein „I will survive“ mitsummt, was nur im ersten Moment unpassend erscheint, ist es doch eigentlich ein schlüssiger Kontextbogen, wie er selten nur auf diesem schönen Blauen Planeten gespannt wird. Ich muss mal meine Leute vom anderen Ufer fragen, ob es in der schwulen Community eine Vision des Traumberufes Flugbegleiter gibt, die irgendwo zwischen Karaoke-Travestie-Show ohne Musik und Minimal-Gastronom liegt.

Im Mittelalter hätte es diese Reizüberflutung nicht gegeben. Maximal ein Walter von der Vogelweide Event in der Woche und von Zeit zu Zeit eine Steinigung, vermutlich von Menschen die heute die Luftlinien „erfreuen“. Wenn man es recht überlegt muss das Mittelalter langweilig wie Radsportübertragungen im Fernsehen gewesen sein. Eigentlich verwunderlich, dass Radsport im TV eine verhältnismäßig eher neumodische Erscheinung ist.

Posted by Jazzket at 12:18